Mit dem Projekt Photography.Talks haben wir vom Goethe EXIL eine große Vortrags- und Workshopreihe in Hannover geplant. Wir haben fünf renommierte, künstlerisch arbeitende Fotograf:innen nach Hannover eingeladen: Paula Markert, Arwed Messmer, Stefanie Moshammer, Mafalda Rakos und Maria Sturm werden ab September sich und ihre Arbeiten im Goethe EXIL vorstellen. Ihr Vortrag bildet jeweils den Auftakt zu einem Fotografie-Wochenende mit der Möglichkeit, selbst künstlerisch aktiv zu werden und an einem von fünf Fotografie-Workshops teilzunehmen, der sich jeweils einem relevanten gesellschaftspolitischen Thema widmet. Im Sinne eines Community Art Projektes wird das Medium der Fotografie gemeinsam mit professionellen Künstler:innen theoretisch-konzeptionell und praktisch erkundet. Die Workshops werden von den Fotograf:innen des Goethe Exils geleitet.
Alle 5 Gastkünstler:innen bieten auch eine Portfoliosichtung für Fotostudierende an. Solltet Ihr daran teilnehmen möchten, schreibt uns bitte eine E-Mail.
Die Teilnahme an Vorträgen, Workshops und Portfoliosichtungen ist kostenlos.
DIE BILDER DER ANDEREN
07.-08. SEPTEMBER
WORKSHOPTEAM:
JONAS DENGLER
MARIO WEZEL
Fotografien umgeben uns permanent, bilden ein undurchdringbares Dickicht, die Welt ist bis in den hintersten Winkel abgebildet. Warum also noch weiter Fotografieren?
In diesem Workshop dreht sich alles um bereits bestehende Bilder. Gemeinsam sichten wir Archive und nutzen diese als Ausgangspunkt, um Strukturen und Geschichten zu entwickeln. Ob es sich um ein altes Kochbuch, Werbematerial, Zeitungen oder Familienalben handelt – alles ist möglich. Ergänzend oder erweiternd kann natürlich auch selbst fotografiert werden: persönliche Familiengeschichten, lokale Stadtentwicklung oder Wahlplakate im öffentlichen Raum. Wir sind gespannt auf eure Bildwelten und Ideen.
DAS PORTRAIT
28.-29. SEPTEMBER
WORKSHOPTEAM:
ANNA-KRISTINA BAUER
MORITZ KÜSTNER
In einer Welt, die oft von Oberflächlichkeiten geprägt ist, bietet unser zweitägiger Fotoworkshop die Möglichkeit, Verbindungen zwischen Portrait und Identität zu erforschen. Dabei wollen wir zum einen das serielle Arbeiten erproben und zum anderen Lichtführung und technische Raffinessen der Portraitfotografie erlernen, um dann unsere neuen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden. In Kleingruppen sollen dabei Portraitserien in der Öffentlichkeit von Hannover entstehen, die sich am Ende zu einem gemeinsamen Werk zusammenfügen.
KAUF DICH GLÜCKLICH
26.-27. OKTOBER
WORKSHOPTEAM:
KAI LÖFFELBEIN
MARIO WEZEL
Wir konsumieren ständig, oft ohne es bewusst wahrzunehmen: Morgens der Kaffee ‚TO GO‘, die Nachrichten auf dem Smartphone, die Kleidung, die wir tragen, das Mittagessen aus dem Supermarkt oder vom Imbiss, die Musik oder Podcasts, die uns durch den Tag begleiten, und sogar die Social-Media-Posts, die wir durchscrollen. Ob Lebensmittel, Medien, Mode oder Technologie – unser Alltag ist durchzogen von Konsum, der unsere Gewohnheiten und Entscheidungen beeinflusst. Konsum ist Hobby, definiert Wert und Status. Konsum ist Distinktion und immer auch Verbrauch, Konsum produziert Müll und unsägliche Arbeitsbedingungen.
Kann Fotografie konsumkritisches Bewusstsein schaffen? Gemeinsam erforschen wir diese und andere Fragen und entwickeln fotografische Konzepte, die die oft unsichtbaren Dimensionen des Konsums sichtbar machen und zum Nachdenken anregen. Kreativ, bunt, verrückt, dokumentarisch oder inszeniert.
ME YOU OTHERS
16.-17. NOVEMBER
WORKSHOPTEAM:
NICO BAESECKE
KAI LÖFFELBEIN
In diesem Fotoworkshop zum Thema „Identität“ tauchen wir ein in die
vielfältigen Aspekte dessen, was uns als Individuen ausmacht. Wer sind
wir, woher kommen wir und was macht uns zu dem, wer wir sind? Identität ist weit mehr als das Offensichtliche; sie umfasst unsere
Geschichte, unsere Herkunft, unsere Träume und unsere tiefsten Gedanken.
Wir beginnen mit einer theoretischen Einführung, in der wir die Bedeutung von Identität in der Fotografie beleuchten und Beispiele zeigen.
Im anschließenden praktischen Teil werden wir an euren individuellen Konzepten arbeiten und versuchen, eure Ideen voranzubringen. Es gibt keine thematischen Grenzen. Ihr könnt euch entweder mit eurer eigenen Identität auseinandersetzen, mit der einer fremden Person oder sogar mit der einer ganzen Gesellschaft. Dieser Workshop kann nicht nur eure fotografischen Fähigkeiten erweitern, sondern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit euch selbst und anderen ermöglichen.
WAHRE WIRKLICHKEIT
30.-01.NOV/DEZEM
WORKSHOPTEAM:
ANNA-KRISTINA BAUER
RAFAEL HEYGSTER
Im Anschluss an den Vortrag von Paula Markert lädt dieser Workshop dazu ein, ein frei wählbares Thema zu fotografieren und dabei ein wenig um die Ecke zu denken.
Mögliche Fragestellungen könnten dabei sein:
Wie lässt sich ein in der Vergangenheit liegendes Ereignis fotografieren? Wie fotografiert man die „Anwesenheit des Abwesenden“? Wie lassen sich die sichtbaren Spuren eines Ereignisses (wie beispielsweise Denkmäler, Tatorte oder auch die Überreste eines Festivals) fotografieren ohne in die Banalität abzudriften?
Wie fotografiert man ein Thema, dem man kritisch gegenübersteht, wie z.B. Taten von Gewaltverbrechern, ohne deren Ideologie eine positive Bühne zu bieten?
Welche eigenen Hemmungen habe ich beim Fotografieren und wie kann ich sie überwinden?
Wie lässt sich in dokumentarischer Fotografie mit Hilfe künstlicher Ausleuchtung eine Stimmung erzeugen, die Bildern eine zusätzliche Ebene verleiht?